Klasse statt Masse: Das Monogramm ist wieder da

In Textilien gestickte Namenszeichen kennen die meisten von uns wohl noch gut von Omas Handtüchern und Tischdecken. Doch das Monogramm ist zurück – und tritt mehr denn je als wertiges Designelement auf, das faden Massentextilien schwungvoll den Kampf ansagt.

Monogramm

Als Industrienäherei aus Sachsen freuen wir uns über die zunehmende Rückbesinnung auf Qualität und Individualität – ein Trend, den das Monogramm auf symbolische Weise hervorragend vertritt. Deshalb haben wir uns die kleinen Kunstwerke, ihre Geschichte und ihr aktuelles Potenzial einmal genauer angesehen.

Was genau ist eigentlich ein Monogramm?

Wörtlich genommen, versteht man unter einem Monogramm schlichtweg einen Einzelbuchstaben. In der Regel wird der Terminus aber in seiner Bedeutung als aufwendig gestaltete Verbindung mehrerer Buchstaben verwendet, die sich zu einer kunstvollen Zeichenkreation mit Wiedererkennungswert zusammenfügt.

Am populärsten sind die klassischen zweiteiligen Monogramme, in denen die Anfangsbuchstaben des Vor- und Nachnamens enthalten sind. Komplexere Monogramme, die alle Buchstaben eines Namens einbeziehen, bezeichnet man im Englischen als „kalogram“.

Seit wann gibt es Monogramme?

Grafische Symbole, die dem Monogramm ähneln, finden sich erstmals in Dokumenten aus der Zeit Karls des Großen. Auch der Kaiser selbst verfügte über sein eigenes Monogramm (das Karolus-Monogramm), mit dem er Urkunden unterzeichnete. Selbst des Schreibens nicht mächtig, ließ Karl das Signum vorschreiben und verlieh ihm lediglich durch einen finalen Strich (= Vollziehungsstrich) seine Gültigkeit.

Ein weiteres geschichtsträchtiges Monogramm ist das „Bene valete“-Monogramm. Es war Papst Leo IX., der die päpstlichen Urkunden als Erster damit signierte. Die Veränderungen des Monogramms über die Zeit hinweg dienen heute als Mittel für die Datierung von Dokumenten und Identifikation von Fälschungen.

Im 19. Und 20. Jahrhundert ging es für das Monogramm etwas praktischer zu. Weil Textilien in dieser Zeit noch nicht zu Hause, sondern in Wäschereien gereinigt und in großen Heißmangeln geplättet wurden, versah man die eigenen Textilien mit einem unverwechselbaren Monogramm – und machte seine Wäsche so zum Unikat. In der Regel wurden alle Textilien, die zur Aussteuer gehörten, vorab mit dem entsprechenden Monogramm gekennzeichnet. Auch Manschettenknöpfe mit den Initialen ihres Trägers gehörten lange Zeit zum guten Ton.

Monogramm aus Donuts

Mit der zunehmenden Massenproduktion und Konsumkultur in der Textilindustrie verloren Heimtextilien mehr und mehr ihren besonderen Wert. Weil man nun auch längst nicht mehr gemeinschaftlich, sondern in der heimischen Waschmaschine wusch, wurde das Monogramm mehr und mehr zum Relikt – und verschwand schließlich vollends aus dem Wäscheschrank.

Eine der letzten Bastionen des Monogramms war nun die High-Fashion-Welt. Hier wurde es in seiner Funktion zur Abgrenzung und Alleinstellung nach wie vor gern gesehen. Designer_innen wie Coco Chanel, Yves Saint Laurent, Louis Vuitton und Vera Wang stärkten mithilfe von Monogrammen ihre Marke und machten ihre Designerstücke so zum Statussymbol. Auch heute sind Menschen für derartige Symbole noch gleichsam empfänglich – zuletzt waren es die mit Monogramm geschmückten Taschen von Michael Kors, die plötzlich auf beinahe jeder Schulter zu sehen waren.

Wieso sind Monogramme plötzlich wieder angesagt?

Tasche mit Monogramm

Als Gegenbewegung zur industriellen Billigproduktion wächst die Nachfrage an individuellen Produkten, die sich von der grauen Masse abheben und etwas Besonderes zu bieten haben – genau hier feiert das Monogramm seine triumphale Rückkehr. Ob als modisches Schmuckelement am Kragen oder klassisches Erkennungsmerkmal auf dem Badetuch – mit dem Monogramm kehrt das Besondere zurück in den Wäscheschrank. Die stilistische Vielfalt reicht dabei von minimalistischen Kreationen bis hin zu schmuckvollen, schnörkeligen Kunstwerken.

Moderne Technologien erlauben sogar, die persönlichen Initialen als Halskette, Ring oder Gürtelschnalle zu tragen. Briefpost und Einladungen werden (als Nebeneffekt des Handlettering-Trends) heute gern mit individuellen Monogramm-Stempeln versehen. Und wer sich auch am Küchentisch oder im Büro mit seinen Initialen schmücken will, kann dies mit der entsprechend verzierten Kaffeetasse tun.

Wir begrüßen die Rückkehr des Monogramms – und freuen uns über jeden, der sich wie wir für hochwertige Heimtextilien mit Stil und Charakter begeistern kann.

Alle, die sich für ihr Zuhause, ihr Restaurant oder ihre Büroräume Textilien mit Wiedererkennungswert wünschen, können sich jederzeit an unsere Industrienäherei in Sachsen wenden. Wir sind stets an außergewöhnlichen Aufträgen interessiert und setzen diese mit viel Liebe zum Detail um.